Gott (Fußball) ist tot!
Als ich in Ende letzter Woche angekündigt habe, meinen Blog wieder zu reaktivieren, den ich in den vergangenen Monaten so sträflich vernachlässigt habe, wurde viel darüber spekuliert, was ich wohl als erstes schreiben würde.
Währen dem Verkauf meines Hauses in St.Veit/Glan habe ich ja genug Erfahrungen sammeln „dürfen“ für mindestens zwei Konsumentenschützerseiten. Den ein oder anderen Artikel zu diesem Thema werde ich zwar sicher gerne später einmal nachreichen, aber für den ersten Beitrag nach der ganzen Zeit schien mir die Herumjammerei zum Thema „meine eigene Leidensgeschichte“ schon wirklich etwas zu fad.
Über Tagespolitik wollte ich dann aber auch nicht wirklich etwas schreiben, schließlich ist sie korrupt wie immer. Ein Einheitssystems bietet verschiedene Farbauswahlmöglichkeiten statt Systemalternativen und nennt das ganze dann auch noch „demokratischen Selbstreinigungsprozeß“. Wenn die Parteienförderungen erhöht werden gibt es keinen Aufschrei, alle greifen zu und teilen die „Beute“. Damit ist der/die gelernte Österreicher/in* schon lange nicht mehr wirklich aus der Ruhe zu bringen. So Kleinigkeiten in unserer geliebten „Bürokratur“, wie: Urteile ignorierende Landeshauptmänner, kindermordende Exekutivbeamte (auch wenn es ein „Unfall“ gewesen sein sollte!) und Dampfplaudernde, darunter viele Ex- Politiker die von ihrer „ehemaligen“ Partei in ihre Position gehieft wurden, Vostandsmitglieder von Banken, wen interessieren die schon noch? Der Boulevard weiß eh immer eine Antwort und Lösungen wird euch jeder anbieten, der irgendwo seinen geistigen Durchfall zu Papier/auf den Monitor bringen kann, weil er oder sie davon etwas vorher wo anders gelesen hat; da wär‘ die Meine ja auch nur eine weitere, unbedeutende, im Dschungel der Schmierereien einer reizüberfluteten, von Massenmedien gesteuerten, Welt.
Ihr wißt ja, wie das ist mit Meinungen: „Meinungen sind wie Arschlöcher. Jeder hat eine(s) und alle stinken…“
Nein, der/die Österreicher/in braucht ‚was richtig „Hartes“. *Tadamm!* – Ich möchte die Gelegenheit nutzen ein paar Worte über einen schönen Teil der heiligsten Kuh der Österreicher/innen zu verlieren und hoffe, von unseren „linientreuen“ Massenmedien, nicht so dafür gegeiselt zu werden wie Frau Jelinek, nämlich: SPORT
Letzten Mittwoch (12.9.09) „durfte“ ich bei einem Freund zu Hause das Spiel zwischen Österreich und Kamerun erleben. Gleich vorweg: das ganze Debakel, im umstrittensten Stadion Österreichs, fand das, von mir prophezeite aber vorweg wenig geglaubte, Ende mit einem eindeutigen Sieg von Kamerun (0:2).
Faszinierend jedoch die Aussagen von sog. „Experten“ wie z.B. Herbert Prohaska davor. Der sah unsere Nationalmannschaft nämlich als „leichten Favoriten“. Also bitte! Entweder haben die Spaßvögel, die in Österreich als „große Fußballer“ bezeichnet werden, inzwischen schon eine leichte „Führerbunkermentalität“ entwickelt, also eine, bei der sie in ihrem Wahn nicht mehr ganz mitbekommen, was um sie herum passiert, da die Lage ganz einfach komplett hoffnungslos ist, oder sind einfach dumm. Egal; in jedem dieser beiden Fälle sind diese komplett ungeeignet eine Nationalmannschaft zu betreuen und/oder zu beurteilen und sollten um jeden Preis von dieser ferngehalten werden.
Einer alten „Fußballerweißheit“ nach, spiegelt das Spiel einer Nationalmannschaft auch immer die Stimmung in deren Bevölkerung wieder. Die Nordländer kämpfen, die Südländer tanzen und Österreich kann beides nicht… sicher, aber der „unbedingte Wille zur Niederlage“ muss auch andere Gründe haben, als lineare Algebra. Ein junger Fußballer wird in Österreich nämlich zuerst gequält, gedrillt, dann verkauft und muß die ganze Zeit „Menschen“ die Hände schütteln, die mit den Worten „Schleimer“, „Versager“ oder „Besserwisser“ wohl recht gut beschrieben werden könnten. An dieser Stelle meine ich aber nicht unbedingt die Trainer, sondern den ganzen „Funktionärsrotz“, bis „hinauf“ zu Lokalpolitikern, die den Spielbetrieb behindern indem sie versuchen Stimmung mit den Leistungen anderer zu machen.
Klar frustriert so etwas. Wenn ein junger Spieler nicht schnell aus Österreich wegkommt, bekommt er das alles mit und saugt die (depressive) Stimmung im Land auf, was sich dann auch schön am Platz sehen läßt. Bälle werden vergeben und es sieht aus, als wär’s vielen Spielern „eh wurscht“. „Geht ja um nix“. Meine Herren, es geht um alles! Das Wunder von Bern hat den Deutschen wieder ein Einheitsgefühl gegeben; in Brasilien werden die Nationalspieler als Helden gefeiert. Ihr könntet so viel bewegen, wenn ihr es wirklich schaffen würdet einmal über euren Schatten zu springen. Gebt uns noch ein einziges Cordoba; bitte! Fußball wird zwar mit den Füßen gespielt, aber mit dem Herzen gewonnen; das wißt ihr ganz genau. Die Menschen spüren das dann auch. Wir wollen wieder einmal wissen, wie es ist stolz und glücklich zu sein. Dieses Land hat das so dringend notwendig. Zeigt uns, dass Fußball doch „schönste Nebensache der Welt“ ist und es soagr Spaß machen kann, den Ferseher anzuschalten, wenn die österreichische Mannschaft mitspielt. Beweißt uns, das „Gott Fußball“ doch noch lebt!
In der Zwischenzeit bleibe ich einer von acht Millionen beleidigten Nationaltrainern und möchte euch folgendes mit in die Spielpause geben: Das Budget des ÖFB beträgt heuer ca. € 20,5 Mio, während für den Unterstützungsfond für Menschen mit Behinderung nur ca. € 11 Mio vorgesehen sind. Bei den konstant unterirdischen Leistungen dieser Elf, wäre es doch evtl. angebracht zu überlegen, ob nicht zumindest ein Teil des staatlichen Anteils am ÖFB-Budget an diesen Fond gegeben werden sollte, um potentielle, höchstwahrscheinlich sogar bessere, Teamspieler direkt unterstützen zu können…
*Der Artikel ist in Folge rein aus Provokation und zur schlechteren Lesbarkeit gegendert worden; ich bitte um Verständnis.